Die Grausamkeit der Unendlichkeit ist uns kein Begriff, weil wir kein Verständnis dafür entwickeln konnten; dennoch erscheint sie uns in ihren Formen, wenn wir mit Menschen in Beziehungen, vor allem Liebesbeziehungen treten. Wir entwickeln dabei eine Verbindung, die wir als Bindung oder als Liebe definieren und die wir in ihrer Unendlichkeit nicht wahrhaben können. Diese Unfähigkeit, nicht auf diese Tiefe zugreifen zu können, ist es, was uns so sehr Schmerzen bereitet, dass wir uns Beziehungsmatrizen erschaffen haben, in denen wir all den Schmerz in kleiner Weise ablegen und einfließen lassen konnten. So war es uns möglich, es einigermaßen zu ertragen. Diesen Schmerz lesen wir mit jeder einzelnen Verbindung, die wir mit einem Menschen eingehen, wieder aus. Wir haben sie auch auf Tiere und Ähnliches verlagert, doch ist der Schmerz ursprünglich eben einer, der der Unendlichkeit innegewohnt hat. Dadurch fällt es uns so schwer, uns zu erkennen, weshalb wir ein Selbst erschufen, an dem wir uns orientieren wollten. Dies ist nun nicht mehr. Deshalb sehen wir uns nun zurückgeworfen auf all den Schmerz in den Beziehungsgefügen, die uns umgeben und uns immer und immer wieder fragen lassen: Wie lange wird es halten? Wie viel Zeit haben wir noch? Wie können wir zusammenbleiben? Muss es wieder auseinander gehen?
Wir treffen schon Vorkehrungen mit diesen Fragen, weil wir im Grunde wissen, dass es unendlich ist, aber nicht ohne Schmerz sein kann. Weil wir diesen Schmerz nicht aushalten können - so sagen wir es uns, - haben wir begonnen, die Endlichkeit in Form von Zeit zu definieren und dort einzufügen, wo uns das Unendliche zu übermannen droht.
Diese Grausamkeit ist für uns dermaßen unverständlich, dass wir ihr bis jetzt nicht mehr in die Augen blicken konnten. Doch indem wir uns verändert haben, umgebaut worden sind und uns das Atmen, das Wahre Atmen, beigebracht wurde, ist es uns nun möglich, diesen Schmerz der sich als jene Grausamkeit in etwas Größeres begeben hat, in uns aufzunehmen. Nicht doch durch den Atem, aber dadurch, dass wir wissen, dass das Atmen uns die Abhängigkeit gelehrt hat, wissen wir, dass es nun an der Zeit ist, dies alles zu verändern.
In diesem Augenblick erreicht uns die unweigerliche Welle dessen, was wir als Menschen in Beziehungen gelehrt und gelebt haben. Und was uns davon abgehalten hat, es in seiner Unendlichkeit erfassen zu können: Der Schmerz.
Wir sprechen nicht von einem physischen Schmerz im Sinne eines körperlich erfassbaren; doch aber von einem, in dem wir uns nicht mehr zurechtfinden, weil wir blind geworden sind. Wir möchten uns nun sehenden Auges auf die Dinge zubewegen, die sich hier vor uns aufzeigen: Es sind dies all jene gewaltigen Mächte, die sich unserer Kraft als Menschen bedient hatten, weil es möglich war, uns über genau diese Punkte, die wir nicht erreichen konnten, auf uns zuzugreifen. Daher auch die Angst, Schwachpunkte in uns zu zeigen; denn wir wussten, dass sie bereits ausgenutzt worden waren, doch ist dies nicht mehr relevant. Wir haben die Ebenen des Unterdrücktseins verlassen, weshalb wir auch keine greifbaren Informationen mehr erhalten können, ohne uns selbst darin aufgeben zu müssen.
Was die Zeit mit dieser Sache zu tun hat
Zeit gab uns die Möglichkeit, etwas scheinbar begrenzen zu können. Dieses Gefühl, etwas überschauen zu können, half uns dabei, Definitionen zu erschaffen und einen Wirkungsradius von uns festzulegen. Dieser Radius wird sich nun unaufhörlich erweitern, da er keiner Beschränkung durch die Zeit mehr ausgesetzt ist.
Zeit gab uns die Möglichkeit, etwas scheinbar erleben zu können. Dieses Gefühl, etwas in Erfahrung bringen, uns bereichern zu können, wird sich nun ebenfalls in Veränderung begeben. Wir wissen sehr wohl und sehr gut, was auf uns in welchen Momenten zu welchen Bedingungen zukommen wird. Wir können dem Blick des Ewigen nicht standhalten, weil wir voller Schuldgefühle auf uns geblickt haben. Die Zeit hat nun auch diese Wunden in sich aufgenommen und mit sich genommen, um sich um sich selbst drehen zu können. Durch diese Drehbewegungen werden weitere Erfahrungswelten geöffnet - es sind dies jene, von denen wir als Menschen glaubten, sie seien nie geschehen, oder immer gewesen. Es sind dies die Grundpfeiler des Ewigen Seins, eine Matrix, an der wir schon seit Längerem arbeiten und durch die es uns nun gelungen ist, zu erfassen, was sich in Jahrmillionen wahrlich abgespielt hat. Diese Informationen werden nun in den nächsten Tagen einfließen auf alle, die in ihren Gefügen darauf zugreifen können. Wir sehen jene von uns (Menschen), die sich diesen Bedingungen geöffnet haben. Es sind dies Bedingungen im Sinne von Umständen. Sie (diese Menschen) können es nun fassen; das heißt, nicht nur bewusst darauf zugreifen, sondern es so darstellen, dass es eine Bereicherung für alle wird.
Der Schmerz, der sich in den Beziehungsgefügen ausgedehnt hatte und uns all diese ängstlichen Fragen stellen ließ, wird dadurch in Bewegung geraten. Das bedeutet, das uns auch aus diesen Matrizen Ängste zukommen werden.
„Dies ist der Dritte Teil jener Ereignisse, vor denen ihr euch als Menschen gefürchtet habt. Es ist der Staudamm der Ereignisse, der nun bricht.“
So oder so ist es etwas, von dem wir Menschen immer wussten, dass es sich ereignen wird. Daher die Lust an Prophezeiungen, der Adrenalin-Schub bei dem Gefühl, etwas zu wissen, was andere nicht wissen; etwas voraus zu sein. Wir entwickeln dieses Gefühl im Umgang miteinander, wenn wir eben in Beziehung treten. So entsteht auch die Notwendigkeit, sich von anderen abzugrenzen und das genannte „Selbst“ zu erfassen. (Wir haben es „erfasst“, weil es schon da war, bevor wir es erfahren konnten.)
Die Zeit ist nun gekommen, in der wir uns weit mehr aus dem Fenster lehnen werden, weit mehr sehen, wissen und erfahren können als wir uns je zugetraut haben. Doch weiterhin bleibt die Angst vor dem drohenden Schmerz - sie lähmt uns bereits beim Lesen dieser Zeilen. Nur so ist es uns möglich als Quelle allen Seins dies zu ergreifen, euch verstehen zu lassen, dass wir uns durch euch erfahrbar machen, nicht indem ihr die Erfahrungen macht, weil wir es nicht können; sondern, weil wir erfassen, was ihr euch als Leben erschaffen habt und erbaut habt. Wir lesen aus, was wir als Quelle allen Seins erfahren haben, indem wir es nun auseinander nehmen Stück für Stück, um herauszufinden, was ihr seid und was ihr geworden seid, seitdem wir uns nicht mehr mit euch in Verbindung setzen konnten. Doch waren und sind wir über alle Zeit vorhanden, egal, in welchen Situationen ihr euch etwas anderes erzählen wollt.
Nun, da die Zeit nicht mehr vorhanden ist, können wir euch mitteilen, dass dies keine äußerlichen Erscheinungen betrifft. Ihr werdet uns nicht als solches erkennen können, sondern mit jedem Funken, den wir ausstrahlen, seit jeher - ihr werdet sehen können, je mehr ihr dies alles, was ihr als Matrizen, Frequenzbereiche und Welten bezeichnet, abgebaut habt. Desto klarer wird eure Sicht auf uns und ihr könnt unsere Stimme lauter vernehmen als es euch jemals möglich gewesen war. So war dies gemeint von jenen, die sagten, dass wir euch die Hände reichen und ihr uns begegnen werdet, wenn ihr euch auf den Weg macht. Nicht der Weg in eurem Sinne ist es, sondern das Abtragen aller Gefüge, die ihr errichtet hattet als jene Illusionen und Welten, in denen wir im „ihr“ enthalten wart. Dies ist das, was ihr als Abtrennung bezeichnet hattet.
Wir sehen, dass uns das Beziehungsgefüge nicht loslassen kann. Den Grund dafür erkennen wir in unserer tiefen Sehnsucht, die Unendlichkeit umarmen zu können. Mit diesen Worten würden wir uns am liebsten schlafen legen. Es ermüdet uns unendlich, uns mit all diesen Dingen abzumühen; und wir flüchten uns in positives Denken, oder in Affirmationen, weil wir es nicht wahrhaben können, dass es in unserer Stabilität keinen Ankerpunkt mehr gibt. Wir gehen alleine weiter. Und das macht uns zutiefst traurig. Obwohl wir es uns so oft gesagt haben, dass wir in diesem Leben doch nur allein und mit uns selbst vereinbaren müssen, was wir uns zuschulden kommen haben lassen. Genau darin liegt die Crux: Wir haben uns einen Anker gebaut mit dessen Flunken wir uns eingegraben haben in etwas, das uns die Hoffnung gibt, „es möge doch nicht so kommen wie wir es uns denken“ - dabei haben wir den Gedanken all die Kraft zugeschrieben, die sie nicht haben. Wir glauben, unsere Gedankenwelt sei das, was die Realität erschaffe und versuchen mit allen Mitteln, sie ruhig zu stellen, zu kontrollieren, oder in Bahnen zu lenken. Doch in jedem Fall bleibt die Flunke vergraben in dem, was uns immer wieder leise sagt: „so ist es doch nicht“, „ich belüge mich selbst“.
In dem Beziehungsgefüge, dass wir nun bearbeiten - den Abschnitt, den wir nun bearbeiten - findet sich genau dieser Satz mehrfach vorhanden. Daher fühlen wir so wie wir fühlen, weil wir hoffen, es möge nicht eintreten, was wir wissen und hören; und doch wünschen wir uns, wir könnten es ändern, weil wir es ja erkannt und verstanden haben. Wenn wir es nicht verstanden und erkannt haben, versuchen wir alles erdenklich Mögliche, um es anders zu bearbeiten und zu lenken. Dies hat nichts mit Kontrolle zu tun wie es nun klingen mag - es hat viel mehr damit zu tun, dass der Ankerpunkt bzw. die Ankerpunkte dort sind, wo sie derzeit sind - in den Beziehungsgefügen.
Der Ankerpunkt ist das, was wir als „Freund“, „Partner“, „Gatte“, etc. bezeichnen. Dabei gibt es keinen Zusammenhang mit dem Menschen an sich, der sich vor oder neben uns befindet. Es ist das Verbindungsstück, das uns einwählen lässt in das, was wir als Beziehung bezeichnen. Selbst, wenn wir es nicht als solches benennen, spüren wir dennoch, was es mit uns macht - egal, in welcher Art und Weise wir mit diesem Menschen in Kontakt treten.
Lied hören: Enya - If I could be where you are
In der Hoffnung, dass wir nicht sehen müssen, liegt unsere größte Kraft verborgen - wenn wir sie als Menschen ausheben, schaffen wir es, sie wieder zugänglich zu machen und für uns einzusetzen. Dies ist der nächste Schritt, den wir machen werden. Jedoch nicht alle gemeinsam; aber am Ende doch vereint. Als würden wir zusammen durch einen Wald gehen und uns erst erkennen, wenn wir wieder auf der lichten Wiese angekommen sind. So gehen wir nun voran.