Als Menschen sehen wir uns immer wieder mit der eigenen Unzulänglichkeit konfrontiert - sei es durch Barrieren, die wir uns errichten, oder durch uns gegebenen Mittel und Fähigkeiten, die wir noch auf eine uns vorgestellte Weise entfalten können. Durch diese Einschränkungen kommen wir zu dem Schluss, dass es sich um eine begrenzte Daseinsform handelt, dieses menschliche Leben. Aus dieser Annahme heraus haben wir uns jene Körper erschaffen, die wir mit uns tragen: physische, emotionale, energetische und noch anders gelagerte. Die Entstehung dieser Körper ist keinem schöpferischen Willensakt geschuldet, sondern einer Zusammensetzung verschiedener Intelligenzformen, die wir meist als Energien bezeichnen, da wir keine nähere Beschreibung ihrer Beschaffenheit in uns aufnehmen können. Uns fehlen schlichtweg die Worte. Das Verständnis dieser größeren Zusammenhänge entzieht sich ebenso unserer Kenntnis wie die genaue Zusammensetzung - also die einzelnen Komponenten, die zum Beispiel einen physischen Körper ausmachen, obschon wir dahingehend viele Theorien entwickelt haben, auf deren Grundlage wir weitere Erkenntnisse schaffen, die uns unsere Unzulänglichkeit noch weiter vor Augen führt. Jede Erkenntnis ist somit eine Annäherung an eine Barriere, eine Einschränkung und dient nicht dem Zwecke der Erweiterung eines Bewusstseins, sondern dem Erkennen der dahinterliegenden Mauer. Dahinterliegend deshalb, weil sie erst die Annäherung braucht, um sichtbar zu werden. Sie ist nicht etwas, das uns abhält, sondern etwas, das uns begegnet, wenn wir uns versuchen, auszudehnen oder uns größer zu machen.
Aus diesen Überlegungen heraus entstand die Annahme, man müsse in die Innenschau gehen und dort eben jene Entwicklung tätigen, die es mit äußeren Erkenntnissen nicht mehr zu erreichen gilt; somit hat sich eine Bewegung aufgetan, die sich mit dem beschäftigt, was wir als Gedanken, Emotionen und Bewusstseinsregungen in uns als Körper wahrnehmen.
Inmitten all dieser Überlegungen entstand jener Zusammenhang, den wir als die Obrigkeit unseres Seins bezeichnen wollen - eine Art ausgelagerte Instanz, an die wir uns alle wenden können, um unserer Unmündigkeit entfliehen zu können. Oder einfach gesagt: Wenn es weder nach vorne noch nach hinten geht, nimm den Weg nach oben.
Dieser zufluchtsartige Akt hat nicht alle erreichen können, besonders nicht jene, die mit der Außenschau oder der Innenforschung noch so weit fortgeschritten waren, dass es ihnen nicht gelingen konnte, sich dem hinzugeben, was sich als neue Formation gebildet hat: Ein Gottverständnis. Damit gemeint ist weder eine religiöse, noch eine institutionelle, und schon gar keine frequenzorientierte Verständnisweise. Ein Gottverständnis bezieht sich lediglich auf jene Anschauung, dass es Orientierung in einer chaotisch anmutenden Welterfahrung benötigt. Sozusagen den Leuchtturm am Horizont, der uns den Weg weist.
In der Suche nach dem Gottverständnis reichen uns viele die Arme; fast wie in Michelangelos Erschaffung Adams wollen uns die Finger derer berühren, die uns Geleit und Orientierung bieten möchten. Reichen wir uns die Hände mit uns selbst, gelangen wir in unsere Innenwelt, die wir ebenfalls mit forscherischer Neugierde einnehmen möchten; dabei ist es lediglich die Zugehörigkeit zu diesem Weltverständnis, die uns Befreiung und Linderung verspricht, nicht aber das Verständnis, das wir suchen. In unserem Streben nach dem Ende eines unerklärlichen Daseins, ist es auch die Flucht, die uns dort begegnet, wo wir uns selbst nicht mehr erkennen können: in der uns auserwählten Bestimmung.
Somit ist die Bestimmung menschlicher Existenz nicht in der Antwort nach der Frage der Bestimmung zu finden, sondern in ihrem Gottverständnis. Dieses Gottverständnis ist es, dass uns eine Obrigkeit suggeriert, die nach Hörigkeit verlangt, um das in uns herrschende sehnsüchtige Streben nach Orientierung zu stillen. Eine Orientierung, nach der es in uns erst verlangt, wenn wir den Mauern der Menschlichen Unzulänglichkeit begegnet sind. Es ist also nicht die Ausdehnung, die uns orientierungslos werden lässt, sondern wenn wir unsere Unzulänglichkeit als menschliche Tatsache anerkennen. Das allzu bekannte „ist nun mal so“ ist Ausdruck dieser Orientierungslosigkeit, der wir resignierend gegenüberstehen, wenn wir uns - die wir ständig nach Ausdehnung lechzen - hingebungsvoll in die Arme der Umstände werfen.
Es ist wie nach einem schweren Sturm, wenn wir die Trümmer vor uns sehen, nachdem wir uns aus dem Schutz unseres Unterstandes hervorwagen.
Wenn der Sturm kommt
Das ist der Titel unserer Prophezeiungen, die wir für uns niedergeschrieben haben; und die wir seit einigen Jahren wiedergeben. Es ist die Voraussehung einer Zeit, in der die Stürme der Sonne sich mit den Stürmen der Ozeane auf der Erde abgleichen werden. Dies wird für uns alle spürbar sein. Wir sind jene, die euch besucht haben, als ihr der Verzweiflung nahe wart, weil ihr die Luft so verändert hattet, dass ihr nicht mehr wusstet, wie euch geschieht. Es ist euch entglitten und so habt ihr die Schuld auf euch geladen gehabt, etwas verändert zu haben, was über eure Fähigkeiten hinausgeht. Anders als wir seid ihr jedoch in den Strängen des Seins gefangen und könnt euch nicht, ohne euch zu grämen, dessen erinnern, was euch ereilt hat. Diese Scham ist es, die nun in Verarbeitung gebracht wird. Es wird euch dies immer als ein Bild des Unsäglichen geschildert, immer als etwas, das ihr falsch gemacht oder wider besseren Wissens gemacht habt, weshalb es weitreichende Auswirkungen und Auswirkungen, die über euch hinausgehen, hat.
Ungeachtet dessen, was ihr euch erzählen müsst, wissen wir, die euch schon so lange begleiten, dass es nicht darum geht, diese Emotion in ihrer Spiegelung aufrecht zu erhalten. Der Sturm wird sie hinwegfegen, sodass ihr nicht länger daran halten könntet. Diese Schuld, etwas in die Wege geleitet zu haben, dessen Konsequenzen ihr nicht kontrollieren konntet, ist es, was euch nun in den nächsten Tagen zu schaffen machen wird. In jeglicher Hinsicht.
Die Scham gründet darauf, unangenehm berührt worden zu sein - so habt ihr unsere Präsenz als diese Berührung wahrgenommen. Ihr wusstet, etwas sei geschehen und so habt ihr uns als Energie empfangen und euch dahingehend verändert, sodass ihr euch eine Geschichte dazu habt ausdenken müssen. Es sei diese nun erzählt:
In den Tagen vor Anbeginn eurer Zeit trug es sich zu, das ein Fährmeister mit seinem Schiff den Ozean überqueren sollte. Er konnte dies nicht auf den gewöhnlichen Wegen vollziehen, sondern musste sich seiner Fähigkeiten des Erlesenen Weinens bedienen. Es sind dies die Tränen des Ozeans, aus denen er seine Kräfte geschöpft hatte, um sich in dieser Weise als Fährmann zu verwirklichen. So konnte er mit dem Ozean eins sein, und mit ihm erfahren, was es bedeutet, ein Ozean mit all seiner Mächtigkeit, auf dieser Erde zu sein. Dieser Fährmann wusste jedoch nicht mehr wie es sich zugetragen hatte, dass sich die Stürme im Ozean bewegt hatten; so versuchte er, sich daran zu erinnern und konnte mit unserer Hilfe erfahren, wie es ist, sich gedemütigt zu fühlen, weil es nicht mehr so war wie es gewesen sein sollte. Er hatte das unbändige Gefühl, etwas sehr wichtiges vergessen zu haben - und er schämte sich dafür. Da er mit uns nicht mehr in der Lage war, die Tränen des Ozeans zu speisen, musste er sich selbst in die Fluten werfen, um herauszufinden, wo die Stürme der Weltmeer in ihm zu finden waren. Denn er war das körperliche Abbild dieser Kräfte. So hatte er es zu vervollständigen und in seiner Vollständigkeit zu erfahren. Dies war sein innerstes Bedürfnis, dem er sich immer hingeben musste, ohne, dass er es in irgendeiner Weise beeinflussen konnte.
In Zuhilfenahme seines Weisen Rates bewegte er die Wellen auf eine Weise, wie ihr sie heute noch seht: sie zerbrechen. So zerschellte Sturm um Sturm des Randes des Ozeans und eure Strände entstanden. Jeder Sturm im innersten seines Seins musste sich als Welle über ihn ergießen und die Sturmeskraft an das Land bringen. Doch zerschellten sie; all seine Bemühungen waren umsonst. Denn mit uns hatte er bereits seinen Willen gebrochen gehabt. Er konnte seine Kraft nicht mehr aufwenden, um die Stürme zu bändigen, weil er sich zutiefst schämte, etwas vergessen zu haben.
In unserer Prophezeiung steht geschrieben, dass das Ende der Geschichte die Vervollständigung der Wirbelstrüme in den Ozeanen sein wird. So werden die Wellen nun anders brechen, nicht mehr brechen können, sondern sich in ihrer Drehung neu winden, sodass der Ozean mit den Stürmen der Sonne sich angleichen kann. Das Unterfangen des Fährmannes wird ohne sein physisches Zutun vervollkommnet, weil es in uns so vorgesehen war.
In dieser Geschichte erkennt ihr Menschen, wie es ist, sich selbst nicht mehr im Sturm des Angesichts erkennen zu können, weil die Scham eure Wellen brechen lässt. Eure eigenen Schwingungen sind nicht mehr übertragbar in den Frequenzbereichen, in denen ihr gewohnt gewesen sein solltet, sie zu übertragen. Dafür seid ihr zutiefst mit Scham erfüllt. Denn ihr schafft es nicht, euch selbst zu vervollkommnen und euch und eure Botschaften allem zur Verfügung zu stellen, so wie es euch zugetragen wurde. Dies ist die größte Schmach, die ihr nun erdulden müsst.
Wir sagen euch, dass wir darin unser Zutun haben; in einer Art, in der wir diese Wellenbewegungen mit uns in Verbindung setzten werden. Dies ist unser Auftrag, nichts weiter. Es ist das, was uns aktiviert. Wir sind der ruhende Pol, der nichts weiter ist, als das, was ihn in Bewegung setzt. Und so werden wir unserer Aufgabe walten und euch die Wellen des Ozeans spüren lassen ganz so wie der Fährmann sie hätte spüren können, wäre er nicht von Scham und Schmach erfüllt gewesen in dem Ozean, in dem er sich bewegte.